Forschungs- und Technologiebericht 2017

Deckblatt Technologiebericht 2017

Digitalisierung durchdringt alle gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Handlungsfelder und prägt diese nachhaltig. Digitaler Wandel verändert nicht nur die tägliche Arbeit von Forscherinnen und Forschern an Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie in Unternehmen, sondern wird selbst zunehmend zum Forschungsgegenstand. Diese Entwicklungen erfordern daher Maßnahmen der FTI-Politik, um diese zu fördern und gleichzeitig konkrete Schwerpunkte zu setzen. Gezielte Investitionen in Informationstechnologien, der Ausbau der FTI-Infrastrukturen, Fragen des Schutzes geistigen Eigentums, des Datenschutzes und der Datensicherheit, die sich durch Konzepte wie etwa Open Data, Open Science und Open Innovation neu stellen, spielen dabei eine wesentliche Rolle. Ein wichtiger erster Schritt in diesem Zusammenhang war die im Jänner dieses Jahres beschlossene Digital Roadmap. In diesem gemeinsamen Strategiepapier der Bundesregierung werden erstmals die aktuellen Aktivitäten, rund 150 Maßnahmen aller Ressorts, gebündelt präsentiert und Rahmenbedingungen geschaffen, sodass die breite Gesellschaft von der Digitalisierung profitieren kann.

Neue Innovationsparadigmen, die im Zuge der Digitalisierung gefördert werden, wie z. B. Open Innovation, das die Ansätze kollaborativer, nutzergetriebener Innovation bzw. Crowdsourcing nutzt, sind ein weiterer Fokus im diesjährigen Forschungs- und Technologiebericht. Unternehmen die Open-Innovation-Strategien verfolgen investieren im Durchschnitt mehr in Forschung und Entwicklung.

Insgesamt zeigt die jüngste Prognose der Statistik Austria eine sehr positive Entwicklung. Es werden Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) für das Jahr 2017 in Höhe von 11,3 Milliarden Euro erwartet. Das entspricht einer F&E-Quote von 3,14 Prozent des BIP. Dieser neue Höchststand zeigt, dass wir die richtigen Initiativen setzen und unsere Maßnahmen greifen. Die prognostizierte Wachstumsrate von 3,8 Prozent von 2016 auf 2017 liegt zudem über dem erwarteten Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von 3,3 Prozent. Den wichtigsten Beitrag zu diesem Wachstum leistet der Bund mit einem Zuwachs von voraussichtlich 178 Millionen Euro, was einem Plus von 5,5 Prozent entspricht. Rund 100 Millionen Euro entfallen dabei auf einen Mehraufwand des Bundes für die 2016 beschlossene Erhöhung der Forschungsprämie von 10 Prozent auf 12 Prozent. Insgesamt wird der Bund 2017 voraussichtlich 3,4 Milliarden in F&E investieren, davon insgesamt 627,7 Millionen Euro im Rahmen von Forschungsprämien für Unternehmen. Der Unternehmenssektor bleibt mit voraussichtlich 5,5 Milliarden Euro an F&E-Ausgaben wichtigster Finanzierungssektor mit einem geschätzten Anteil von 48,2 Prozent an den entsprechenden Gesamtausgaben. Der Finanzierungsbeitrag des Auslands wird auf 1,7 Milliarden Euro und einen Anteil von 15,4 Prozent geschätzt.

Österreich liegt im EU-Vergleich mit seiner F&E-Quote an ausgezeichneter zweiter Stelle hinter Schweden (3,26 Prozent) und klar über der durchschnittlichen Forschungsquote der EU-28 von 2,03 Prozent. Diese positive Entwicklung müssen wir konsequent vorantreiben und in einem nächsten Schritt die Innovationsergebnisse weiter steigern, sowohl in Form von zusätzlicher Wertschöpfung in forschungs- und wissensintensiven Branchen als auch über verbesserte Marktpositionierungen der österreichischen Wirtschaft.

Autorinnen- und Autorenteam: Wolfgang Polt & Jürgen Streicher (Koordination, JR), Peter Biegelbauer (AIT), Julia Bock-Schappelwein (WIFO), Bernhard Dachs (AIT), Michael Dinges (AIT), Matthias Firgo (WIFO), Silvia Hafellner (JR), Kathrin Hofmann (WIFO), Jürgen Janger (WIFO), Agnes Kügler (WIFO), Karl-Heinz Leitner (AIT), Peter Mayerhofer (WIFO), Michael Peneder (WIFO), Michael Ploder (JR), Christian Rammer (ZEW), Sybille Reidl (JR), Helene Schiffbänker (JR), Claudia Steindl (AIT), Anna Strauss (WIFO), Maximilian Unger (JR).

Forschungs- und Technologiebericht 2017 (PDF, 2 MB)

Print-Version gratis erhältlich bei:
BMK, Abteilung III/I2 - Forschungs- und Technologieförderung
E-Mail: i2@bmk.gv.at