Österreicherin wird Hauptdirektorin beim Europäischen Patentamt

Mariana Karepova, Präsidentin des Österreichischen Patentamtes, wird ab Juli Hauptberaterin des Präsidenten des Europäischen Patentamtes und Hauptdirektorin für Europäische und internationale Angelegenheiten.

Mit dem Wechsel von Mariana Karepova zum Europäischen Patentamt zieht eine gewichtige österreichische Stimme nach München. Zeitlich passend, denn in einigen Wochen fällt der Startschuss für das europäische Einheitspatent – die jahrzehntelang vorbereitete Zeitenwende für den EU-Binnenmarkt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, der auch das Patentamt untersteht: "Wir freuen uns über den Karriereschritt nach München, von dem wir uns auch große Synergien für die heimische Innovationsszene erwarten. Ich gratuliere Mariana Karepova sehr herzlich. Knapp vor der Einführung des europäischen Einheitspatents ist das eine sehr gute Vorbereitung auf die bevorstehende Internationalisierungswelle."

Mariana Karepova ist studierte Volkswirtin und seit 2015 Präsidentin des Österreichischen Patentamtes. Sie bringt neben ihrer Expertise in Technologiepolitik und geistigem Eigentum auch ein weit verzweigtes Netzwerk mit, das Industrie, Start-Ups, internationale und europäische Institutionen, Politik und viele Patentämter und Innovationsagenturen auf der ganzen Welt umfasst.

In ihren acht Jahren als Präsidentin des Österreichischen Patentamtes hat sie das Haus in Wien Brigittenau grundlegend geöffnet und zu einer gefragten Intellectual Property-Agentur gemacht. Sie hat Serviceorientierung groß geschrieben und einen zeitgemäßen Kund:innenbegriff geprägt. Sie hat Verwaltungsschritte des Amtes digitalisiert und zertifizierte Qualitätsstandards eingeführt.

Im Mittelpunkt ihrer Bemühungen stand auch das Haus nach innen zu reformieren. Dazu gehörte neben einer modernen Personalpolitik und der Förderung junger Talente auch der Umbau der Flächen in der Dresdnerstraße zu einem hybriden Büro für Tele- und Präsenzarbeit.

Spürbar wurde Ihre Vision vom Patentamt als Intellectual Property-Beratungsagentur auch im Außenauftritt und in der Sprache des Hauses. Dadurch konnten vielen neue Zielgruppen, von innovativen Klein- und Mittelunternehmen (KMU) über Start-Ups bis hin zu Firmen in der Kreativ- und Kunstszene sensibilisiert und für den Schutz des Geistigen Eigentums motiviert werden. Das Patentamt wurde unter ihrer Führung zu einem Top-Berater in Fragen des geistigen Eigentums.

Das Österreichische Patentamt

  • 10.966 Innovationen im Jahr 2022
  • 236 Expertinnen und Experten für Patente, Marken, Designs, Künstliche Intelligenz, Software, Maschinenbau, Pharmazie, Elektrotechnik und jedes andere technische Gebiet
  • Großes Beratungsangebot und Förderprogramme wie den Patent Scheck sowie Workshops in der IP-Academy für IP-Profis und Einsteiger:innen

Das Europäische Patentamt

Das Europäische Patentamt (EPA) ist zentral für die Erteilung von europäischen Patenten zuständig, welche in den 39 Mitgliedstaaten der Europäischen Patentorganisation sowie einigen weiteren Ländern gültig gemacht werden können. Das kommende Europäische Einheitspatent, das seine Gültigkeit automatisch in 17 Mitgliedstaaten der EU bekommen wird, wird ebenfalls vom Europäischen Patentamt erteilt werden. Mitglieder der Europäischen Patentorganisation sind alle EU-Mitgliedstaaten sowie Albanien, die Schweiz, das Vereinigte Königreich, Island, Liechtenstein, Monaco, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Serbien, San Marino und die Türkei. Das Europäische Patentamt hat rund 6.300 Mitarbeiter:innen aus 34 Nationen. Jährlich werden fast 200.000 Patente beim EPA angemeldet.