Gasversorgung in Österreich  Rückblick

Gasverbrauch sinkt um rund 20 Prozent: Klimaschutzministerium zieht positive Bilanz über Maßnahmen zur Sicherung der Gasversorgung.

Österreichs Gasverbrauch ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel zurückgegangen. Temperatur und Preise hatten Einfluss, das Bewusstsein für einen sparsamen Energieverbrauch stieg jedoch generell. Das Klimaschutzministerium verfolgt mit den vorgelegten Vorschlägen nun seinen konsequenten Weg gegen die Energiekrise weiter.

Das Klimaschutzministerium zieht eine positive Bilanz über die Maßnahmen zur Sicherung der Gasversorgung in der Heizperiode von Oktober 2022 bis März 2023: Österreich hat im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel weniger Gas verbraucht (Reduktion von 21,1 Prozent). Wenn der Durchschnitt der Jahre 2017–2021 herangezogen wird, ergibt sich eine Minderung um 19,8 Prozent). Auch die Importe aus Russland konnten merklich reduziert werden. 

Eine Analyse der Österreichischen Energieagentur und der E-Control im Auftrag des Klimaschutzministeriums zeigt, welche Faktoren für die Einsparung ausschlaggebend waren.

Milde Temperaturen verstärkten Einspareffekte

Der Winter 2022/23 war viel wärmer als die Winter der Vorjahre. Das zeigt sich auch in der Statistik, die durch den verminderten Heizbedarf einen deutlich gesunkenen Gasverbrauch ausweist. Dennoch wurde auch unabhängig von den Temperaturen weniger Gas gebraucht. Viele Menschen achteten auf ihre Temperatureinstellung und drehten die Heizung sorgsamer auf oder tauschten ihre Gasheizung auf ein Heizsystem auf Basis Erneuerbarer Energien. Besonders in der Industrie ging der Gasverbrauch zurück, auch durch den Wechsel auf andere Energieträger und Effizienzsteigerung. Dabei war der Rückgang jedoch auch mit Produktionsreduktion aufgrund der hohen Energiepreise verbunden. Hier sorgt aktuell der deutliche Rückgang der Energiepreise auf den Großmärkten für eine merkliche Entspannung.

„Ich bin sehr froh, dass unsere Einsparaufrufe gewirkt haben. Ergänzend zu unseren Vorkehrungen wie der Strategischen Gasreserve und Diversifizierung von Gasbezugsquellen war und ist Energiesparen ein wichtiger Baustein, um aus der Energiekrise zu kommen“, betont Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Auch die Gasimporte (aus russischen wie auch nicht-russischen Quellen) waren stabil – reduzierte Lieferungen durch Russland wurden über die Importrouten Deutschland und Italien kompensiert.

Nichtverbrauchtes Gas in Speichern sichert weitere Gasversorgung

Diese Faktoren führten dazu, dass Österreichs Gasspeicher noch immer sehr gut gefüllt sind (derzeit 77 Prozent) und deutlich über den Füllständen der vergangenen Jahre liegen (Anfang Juni 2022: circa 33 Prozent). Auch die Gaspreise im Großhandel entspannten sich und pendeln derzeit zwischen 25 und 35 Euro pro Megawattstunde.

„Es ist uns diesen Winter gelungen, Energie einzusparen, Erneuerbare auszubauen und Gasimporte zu diversifizieren. Die Abhängigkeit von russischen Gasimporten ist jedoch nach wie vor zu hoch. Sie macht uns erpressbar, schwächt unseren Wirtschaftsstandort und ist und bleibt ein Risiko für die Versorgungssicherheit. Darum habe ich vor kurzem weitere Maßnahmen vorgeschlagen. Es ist wichtig, noch vor der kommenden Heizsaison nächste Beschlüsse zu fassen, um die Energieversorgung zu sichern“, schließt  Leonore Gewessler.

Tipp

Nähere Informationen zur Bilanz über die Heizperiode 2022/23 finden Sie unter → energie.gv.at