Erneuerbare Energien: Markterhebung 2022 zeigt Rekordzuwächse Bundesministerin Gewessler: "Diese Dynamik beim Klimaschutz brauchen wir auf allen Ebenen"

Das Klimaschutzministerium erhebt jährlich die Entwicklung des Energiemarktes. Die Ergebnisse für das Jahr 2022 sind äußerst erfreulich, denn sie zeigen: Die Energiewende schreitet voran – die Erneuerbaren Energien verzeichnen kräftige Zuwächse.

Der Anteil von Pellets, Hackgut, Stückholz und Kombikessel stieg 2022 gegenüber 2021 um 66 Prozent.
Biomasse, Foto BMK

Viele Maßnahmen wie etwa die "Raus aus Öl und Gas"-Förderungen sowie Förderungen für Photovoltaik (PV) und Windkraft werden sehr gut angenommen. Das zweite Jahr in Folge zeigt sich nun diese erfreuliche Entwicklung weg von fossilen Energien hin zu mehr Erneuerbaren. Damit schützt Österreich das Klima, stärkt seine Energieunabhängigkeit und kurbelt die eigene Wirtschaft an.

Die Verkaufszahlen von Biomassekesseln stiegen von 2021 auf 2022 um 64 Prozent, bei Biomasseöfen um rund 40 Prozent, bei Wärmepumpen um rund 60 Prozent, bei Photovoltaik um rund 36 Prozent und bei der Windkraft um rund 8 Prozent.

Die Gesamtkapazität der PV-Batteriespeicher (in Megawattstunden) stieg 2022 gegenüber 2021 um 91 Prozent. Der jährliche Zubau von Photovoltaik-Batteriespeichern betrug 2022 230 MWh. Zum Vergleich: 2021 waren es noch 131, 2014 wurden nur 3 MWh zugebaut
PV-Speicher, Foto BMK

Auch der Speicherbereich profitiert von der Vielzahl an Förderungen und Angeboten: Der Absatz von PV-Batteriespeichern wuchs um rund 75 Prozent, in Nah- und Fernwärmenetze wurden neue Behälterspeicher im Umfang von 3.326 Kubikmetern errichtet und dass durch die Bauteilaktivierung erschlossene netzdienliche Lastverlagerungspotenzial konnte um rund 29 Prozent gesteigert werden.

„Wir brauchen die Energiewende aktuell mehr denn je – für unsere Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern und damit wir unsere Klimaziele erreichen. An den Zahlen der Markterhebung sehen wir: Ja, es geht und das in einem gehörigen Tempo. Diese Dynamik beim Klimaschutz brauchen wir auch auf allen anderen Ebenen – in den Ländern, Gemeinden und natürlich auch im Bund. Ich freue mich, wenn wir alle gemeinsam Schritte in eine klimafitte Energiezukunft machen“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Diese Erfolge basieren auch auf den jahrelangen Anstrengungen in den Bereichen Forschung, Technologie und Innovation (FTI). Ein Beispiel: So forschen zurzeit 47 österreichische Firmen und Forschungseinrichtungen an innovativen Energiespeichertechnologien, wobei 25 dieser Unternehmen bereits höchst innovative Produkte am Markt anbieten.

Erneuerbare Details

Biomasse: Die Energiekrise sorgte für ein noch nie dagewesenes Interesse an Biomasse. Die Verkaufszahlen von Biomasseheizungen legte um 66 Prozent zu, Pelletskessel steigerten sich sogar um 88 Prozent.

PV und PV-Batteriespeicher: Der Photovoltaik-Boom hielt auch 2022 an: Die Gesamtleistung wurde um 1 Gigawatt beziehungsweise 36 Prozent gesteigert. Die kumulierte Gesamtleistung stieg auf 3,8 Gigawatt peak (GWp). Den selbst produzierten Strom wollen Österreichs Haushalte und Unternehmen auch vermehrt selbst verbrauchen und greifen daher zu Batteriespeichersystemen bei Photovoltaik: 2022 legte die gesamt installierte Speicherkapazität um mehr als 90 Prozent zu.

Wärmepumpen: Der Markt für Wärmepumpen entwickelt sich bereits seit 20 Jahren positiv, nun ist das Interesse höher denn je: 60 Prozent mehr Wärmepumpen wurden 2022 verkauft.

Windkraft: Um acht Prozent zugelegt hat auch die Windkraft. 87 neue Windräder drehen sich in Österreich und können bis zu 0,6 Terawattstunden Strom erzeugen. Windkraft kann bilanziell den Strombedarf von 2,3 Millionen Haushalten decken.